Ich will doch nur spielen
Jeden dritten Samstag war Lady Night im Club 77. Dann saß Maike mit einem Gin Tonic am Tresen und suchte sich ihr Opfer aus. Wie eine Spinne zog Sie ihr Netz um das Objekt ihrer Begierde. Männer waren doch so leicht zu durchschauen.
Ein bisschen Schmeichelei hier, ein kesser Augenaufschlag da und rasch noch einmal lasziv mit der Zunge über ihre Lippen ziehen, das zog immer. Manchmal nahm sie eines ihrer Opfer mit zu sich nach Hause, manchmal verbrachte sie die Nacht in einem fremden Bett und manchmal passierte hinterher rein gar nichts. Angst hatte sie nie! Was sollte schon passieren? Der Barkeeper hatte ihre Adresse und sie seine Handynummer und wie immer war es abgemacht, dass sie sich spätestens Sonntag bei ihm melden würde. Nein, Maike ging kein Risiko ein. Alles, was sie wollte, war das Spiel mit dem Feuer. Sie spielte mit Männern und deren Gefühlen. Es gab ihr das Empfinden groß und mächtig zu sein. Dass sie vielleicht Herzen brach, oder falsche Gefühle weckte, war ihr egal.
Schon als Kind hatte sie gerne gespielt. Als Teenager begriff sie rasch, dass sie mit Koketterie beinah jeden Mann um den Finger wickeln konnte. Und später, als sie erwachsen war, schien ihr die Suche nach dem einen einzigen völlig absurd. Wozu nach ihm suchen, wenn sie doch so viele haben konnte? Ja. Maike war selbstbewusst und wusste sehr gut, wie sie die Waffen einer Frau einsetzten musste, um zu bekommen, was sie wollte. Dass sie Männer nur als Objekt ihrer Begierde sah war ihr egal. Den Preis dafür zahlte sie gerne. Was ging sie Morgen, der nächste Tag oder das nächste Jahr an? Sie lebte heute und jetzt!
Sex und das prickelnde Spiel mit den Männern gefiel eben. Sie erst anzuheizen, um ihnen dann das wonach es ihnen am meisten gelüstete am Ende doch zu verweigern, oh, das gefiel ihr besonders gut. Sie kam sich jedes Mal vor wie eine Göttin, die ihre Untertanen erst an sich band, nur um sie schon kurze Zeit später mit den Füßen zu treten.
Nicht jeder Fick gefiel ihr. Manche Männer sind schon seltsam. Erst hecheln sie um einen herum, geben mit ihrer Männlichkeit an und dann, wenn ihr Schwanz später in der Möse steckt kommen sie binnen ein paar Minuten. Aber egal, ob kurzer oder langer Fick. Am Ende musste jeder gehen.
An den gelegentlichen Katzenjammer, den sie gelegentlich nach einer Nacht voller Gier und Lust empfand, hatte sie sich irgendwie gewöhnt. Doch meistenteils beruhigte sie ihr aufkommendes schlechtes Gewissen mit dem Gedanken, dass sie sich schlussendlich nur das nimmt, was „Mann“ ihr freiwillig gab. Schließlich lebt man nur einmal. Und, warum nicht mit Männern spielen, wenn sie es einen doch so einfach machen?
Heute war wieder Samstag und Maike saß sie wie immer am Tresen. Aus den Boxen drang laute Musik. Ein paar Gäste tanzten und andere saßen wie sie einfach nur da und schauten sich um.
Suchend kreiste ihr Blick von einer Seite zur anderen. Gekonnt warf Sie ihr feines Spinnennetz aus. Immer wartend, dass jemand den Köder schluckte. Irgendeiner, vielleicht der Blonde von gegenüber, oder der Braunhaarige, der sich rhythmisch zum Takt der Musik bewegte, würde sich schon in ihrem Netz verfangen. Sie müsste nur lange genug warten und dann im richtigen Moment ihre Fühler ausstrecken. Nach dem ersten Gin- Tonic, bestellte sie sich einen zweiten. Noch war niemand da, für den es sich lohnte ihre Waffen zu schärfen. Der Blonde hatte sich einer Schwarzhaarigen gewidmet und flirtete was das Zeug hielt und der brünette Eintänzer war auf und davon. Enttäuscht, vielleicht diese Nacht doch ohne Beute nach Hause zu gehen, nippte sie an ihrem Gin-Tonic, als ihr plötzlich ein Mann gegenüber auffiel. Sie hatte ihn hier schon öfter gesehen und es war ihr schleierhaft, weshalb sie ihn nie als Objekt in Betracht gezogen hatte?. Und dann fiel ihr ein, dass dieser Mann eigentlich niemals, nicht ein einziges Mal in ihrer Richtung gesehen hatte, oder wenigstens so tat, als würde er von ihr Notiz nehmen. Es war, als wäre sie Luft für ihn. Deshalb hatte sie sich nie um ihn bemüht! Maike suchte Opfer, die bereit waren ihr Opfer zu sein und keine Männer, die sie lange umgarnen musste. Wer Sie haben wollte durfte nicht lange überlegen und musste die Gelegenheit beim Schopfe packen. Attraktiv fand sie ihn schon und eigentlich hatte sie große Lust sich an diesem Mann auszuprobieren. In ihren Augen hatte er das gewisse Extra, eine unübersehbare Männlichkeit, an der sie gerne ihre Waffen geschärft hätte. Aber anscheinend hatte er kein Interesse an ihr. Wozu sich also ins Zeug legen und womöglich am Ende eine Abfuhr erhalten?
>> Frau kann nicht immer Glück haben>> sagte sie sich leise und wollte gerade bezahlen, als sie plötzlich jemanden neben sich spürte. Da stand er nun, groß gewachsen und eine Spur zu überlegen, direkt neben ihr, lächelte sie an und steckte ihr Portemonnaie wortlos in ihre Tasche.
>> es wäre mir ein Vergnügen dich einzuladen>>
<< ist es so? >>, hörte sie sich sagen.
<<ich kann`s auch sein lassen. Es liegt bei dir>> antwortete er und hielt ihrem kessen Blick wie selbstverständlich stand.
<< bitte, wenn es dir Vergnügen bereitet>> konterte sie und lächelte ihn in gewohnter Weise kokett und von oben herab an.
Eigentlich zog diese Masche immer. Doch an ihm schien sowohl ihr Lächeln, als auch ihre provokant kokette Art abzuprallen wie an Granit.
Wortlos zahlte er ihre zwei Gin-Tonics, deutete schweigend mit einer kurzen Kopfbewegung zum Ausgang hin und zog sie, wie selbstverständlich am Arm leicht nach oben.
<< hey, was soll das? Das tut weh>>
<< ist es so? << fragte er leise und umfasste ihren Arm dabei noch fester als zuvor.
<< du kannst mich doch hier nicht einfach rausschleppen<<
<< doch! Du siehst doch, dass ich es kann>>
<<ja. aber….ich >>
>>nichts aber>>, unterbrach er ihren Einwand. >> Du magst doch spielen, oder etwa nicht? >>
Weit weniger selbstbewusst als sonst kam von ihr ein >> Ja schon, aber …>>
>> siehst du, das trifft sich gut. Ich bin heute in absoluter Spiellaune>>
Noch nie war ihr ein derart arroganter und selbstgefälliger Mann begegnet. Maike war so irritiert und gleichzeitig voller Neugierde, dass sie einfach gar nicht anders konnte, als mit ihm zu gehen. Aber so einfach, wie er es wollte, diesen Gefallen konnte sie ihm nun beim besten Willen nicht tun. Mit einer raschen Handbewegung zog sie seine Hand von ihrem Arm, sah ihm direkt ins Gesicht und erwiderte >> Glück für dich. Meine Spiellaune ist nicht weniger vorhanden als deine. Zu dir oder mir? >>, fragte sie, schon wieder ganz sie selbst, als sie zum Ausgang gingen.
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<<Das war alles, mehr hast du nicht zu bieten? >> sagte Georg in einem leicht, amüsanten Tonfall. Dabei zogen sich seine Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. Gefährlich, dachte Maike noch als sie bemerkte, wie lässig und abwartend Georg vor ihr stehen blieb. Sie hasste es, wenn sie das Gefühl hatte ein begonnenes Spiel zu verlieren. Sie war eine schlechte Verliererin. das wusste sie. >> Und nun? >>, hörte Sie ihn fragen.
Ja, was nun? dachte Maike. Sie könnte ihn bitten sie jetzt gleich hier auf der Stelle zu ficken, sie könnte sich auch lasziv auf dem Boden recken und ihm ihre feuchte Scham entgegenstrecken, oder, gar nichts tun und einfach abwarten. Aber, war es das, was sie wollte? Nein. Um das zu bekommen, wonach sie sich gefühlt seit einer Stunde sehnte, musste sie sich, bei diesem Spielgegner schon mehr einfallen lassen. Dumm war sie nicht und wusste ebenso wie Georg, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis einer von Ihnen das Spiel verlor. Noch stand der Spielstand unentschieden. Und, wenn es nach ihr ginge, würde sie in den nächsten Minuten einen weiteren Punkt holen und lächelnd, an ihm vorbeiziehen.
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Nachdem man gemeinsam die Bar verlassen hatte, wurde man sich schnell einig. Seine Wohnung war nicht allzu weit vom Club entfernt und das, was sie in dieser Nacht teilen wollten, ging ebenso gut in seiner Wohnung. Wie gewohnt glaubte Maike mit Georg ein leichtes Spiel zu haben und nun saß sie seit einer Stunde auf dem Bett und war diejenige, mit der man spielte. Egal, was sie sagte oder tat, Georg war ihr immer überlegen und widerstand ihren sonst bestens funktionierenden weiblichen Listen. Ja. Georg war eine harte Nuss. Und auch, wenn sie an Punkten immer mehr einbüßte, wollte sie sich nicht einfach so geschlagen geben. Wenn sie mit ihm fertig war und das würde sie schon bald sein, würde sie triumphieren und ihn ebenso mit Füßen treten, wie jeden anderen vor ihm. Nur schade, dass sie gehen müsste und nicht er!
Der Gedanke, doch als Siegerin aus dem Spiel hervorzugehen, steigerte Ihre Spiellust in Sphären, die für normal denkende Menschen dunkel und abgrundtief waren. Schließlich war Georg auch nur ein Mann. Zugegeben einer, der ihr im Spiel ebenbürtig war und vielleicht sogar vom Spiel mehr verstand als sie. Dennoch, am Ende, das wusste Maike würde sie für all ihre Mühen belohnt werden. Nicht er würde sie ficken bis sie erschöpft auf dem Bett liegen bleiben würde, sondern, sie würde ihm die Gunst es tun zu dürfen erweisen und majestätisch das Spielfeld verlassen. Wie eine Königin würde sie ihre Tasche und Jacke nehmen und wortlos gehen.
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Für ein paar Sekunden heftete sich Georgs Blick auf ihren entblößten Oberkörper. Ihre zarten Nippel richteten sich verräterisch auf und führten ihre rebellischen Gedanken ad absurdum. Verdammt, nicht jetzt, dache sie und dennoch war ihr ebenso wie Georg vollkommen klar, dass es nur eine einzige Handlung von ihm bedurfte und sie würde wie Butter in der Sonne schmelzen. Dieser Gedanke gefiel ihr ganz und gar nicht!
Nicht heute, nicht jetzt, nicht hier. Nein, ich will das Gefühl bis zur bitteren Neige auskosten, will, dass dein Schwanz darum bettelt, sich in mir vergraben zu dürfen. Glaube ja nicht, dass ich es dir einfach mache und meine Schenkel zu schnell öffne, hörte sie sich in Gedanken sagen. Georg musste warten, ob es ihm gefiel oder nicht, wenn er wollte, dass sie ihm zeigte, wie sehr sie es ebenso wollte wie er, musste Georg ihr Spiel mitspielen.
Die Frage blieb nur, wie lange beide diesem Spiel standhalten würden?. Am besten werfe ich ihm ein paar Brocken vor die Füße, kam ihr in den Sinn und noch ehe der Gedanke vorüber war, nahm sie ihren Finger, steckte sich ihn in ihren Mund, lutschte und saugte an ihm gerade so als wäre es sein Schwanz. Natürlich musste sie sehen, ob ihm ihr Spiel gefiel. Aber Georg reagierte kaum auf ihre offensichtliche Provokation. Noch immer stand er lässig, abwartend vor ihr und nichts, aber auch rein gar nichts konnte sie in seinem Gesicht erkennen. Na gut, warte nur ab, meine innere Göttin wird dir schon zeigen, was ich kann, dachte sie triumphierend und rieb mit ihrer freien Hand an ihrer feuchten Spalte, Immer tiefer vergrub sie ihren Zeigefinger und je mehr sie sich selber Lust verschaffte, desto weniger Eindruck schien sie auf Georg zu machen.
>> was ist >> schrie sie plötzlich aus. >> was willst du, was soll ich tun, was möchtest du sehen? >>
Diese Runde ging eindeutig an Georg und das ärgerte Maike mehr als sie hätte zugeben können. Aber noch war nichts verloren. Ihr würde schon irgendetwas einfallen.
Plötzlich hob er beide Hände und begann zu klatschen.
<< ich will keinen Applaus>> hörte sie sich sagen.
>> ich weiß>> antwortete Georg. << mir ist schon klar, was du willst>>
>>und, das wäre? >>
Anstelle einer Antwort sah sie Georg langsam auf sich zukommen und noch ehe sie begriff wie ihr geschah, spürte sie seine Hand auf ihrer Wange. Noch niemals zuvor hatte es jemand gewagt sie zu Ohrfeigen. Und doch war es gerade passiert. Mit weit aufgerissenen Augen, ihre Wange reibend hockte sie vor Georg und konnte nichts anderes tun, als ihn verblüfft anzusehen.
>> es tat weh>>, murmelte sie.
>>das sollte es auch>>, hörte sie ihn sagen und dann strich er ihr zärtlich fast liebkosend über die noch immer gerötete Wange. Maike wollte gerade etwas antworten, doch bevor sie dazu kam, beugte Georg sein Gesicht ganz nah an ihr Ohr. Sie spürte seinen tiefen gleichmäßigen und warmen Atem. Sein männlicher Duft kroch ihr in die Nase und, als er dann in ihr Ohr wisperte >> Ich denke, es ist an der Zeit die Spielregeln zu ändern>> spürte sie ihr Herz wild und laut schlagen.
Mit einem kräftigen Ruck drehte er Maike auf die Seite, hob ihr Becken an und begann ihren Hintern sanft zu kneten. Beinahe hätte sie angefangen, wie ein Kätzchen zu schnurren. Es war ein angenehmes Gefühl und allmählich breitete sich eine wohlige Wärme über ihren ganzen Körper aus. Zu sagen, es hätte ihr nicht gefallen, wäre eine glatte Lüge gewesen. Als Georg kurz darauf langsam und mit leichtem Druck seine Fingernägel über ihren verlängerten Rücken hoch bis zum Nacken zog, spürte sie Gänsehaut und eine Lust aufsteigen, die sie so nicht kannte.
>> fick mich >> sagte sie fordert. Doch anstatt sie zu nehmen, setzte Georg sich auf`s Bett, zog Maike mit einer raschen und geübten Bewegung über sein Knie und schlug mit seiner flachen Hand ein paar kurze Hiebe auf ihren Hintern.
>> ab heute wird nach meinen Regeln gespielt und die sind anders, als was du gewohnt bist> kommentierte er grinsend ihren Befehl. Wie ein ungezogenes Kind lag sie über seinem Knie und während die eine Hand im steten Rhythmus auf ihre nackten Pobacken schlug, hielt die andere Maike im festen Griff. Es war bittersüß und verlockend zugleich. Je öfter er schlug, desto größer wurde das Verlangen. Maike befand sich in einem Bad aus unendlich erregenden und ebenso fremden Empfindungen. Mal jauchzte und juchzte sie und dann im nächsten Moment fluchte sie, ob seiner harten Behandlung. Als er beim nächsten Schlag << das hier, war schon längst mal fällig<< raunte, wusste Sie tief in ihrer Seele, wonach sie all die Jahre verzweifelt gesucht hatte. Auf dem Höhepunkt ihrer Gier spürte sie plötzlich seinen Finger in ihrer warmen und feuchten Spalte. Sie keuchte vor Lust und Wonne. Noch einmal schlug Georg mit seiner flachen Hand auf ihre zitternden Backen, drehte sie mit Schwung auf den Bauch, hob ihr Becken an, spreizte ihre Beine und versenkte dann seinen zum Bersten gefüllten Schwanz tief in ihre nasse Scham.
Jedes Mal, wenn sie dachte, gleich würde sie kommen, zog Georg seinen Schwanz heraus, rieb mit seinem Schaft an ihren vollen Schamlippen und trieb Maike damit zur Ekstase. Ein paar Mal hörte sie sich > fick mich, fick mich > sagen, nur um dann festzustellen, dass nicht sie das Spiel beherrschte, sondern Georg. Erst als sie keuchend und bettelnd zugab, dass sie das Spiel verloren hatte und er mit ihr tun könnte, was immer er wollte, versenkte er ein letztes Mal seinen Schwanz in ihr.
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In dieser Nacht ging keiner und auch in den folgenden Nächten nicht.
Maike besuchte den Club 77 nie wieder.
Ihr war die Lust am Spielen vergangen.
Wozu auch?
Sie hatte ihren Meister gefunden und das war gut so wie es war.
The End.