Lilo David 

Ihre Reise kann beginnen 

Liebe geht durch die Nase, oder warum man Frauen verwirrt.....

Da sitze ich doch neulich im Auto, warte mitten in einer Blechlawine auf grün und höre im Radio, dass alles, wovon wir bisher dachten, was Männer für uns primär zunächst  attraktiv macht ausgemachter Blödsinn ist. Ja, meine Damen so ist es. Weder der knackige Hintern, noch die tiefe sexy Stimme lässt uns dahin schmelzen. Einzig sein Geruch macht aus uns bebende und trieb-gesteuerte Wesen. Riecht der Mann gut, fällt ihm sozusagen unser Herz von ganz alleine zu.

 Bislang glaubte ich, wie sicherlich viele unter uns, dass wir einen Mann dann attraktiv finden, wenn er unseren Vorstellungen entspricht. Aber weit gefehlt. Wir beginnen an zu flattern, wenn uns der feine männliche Moschus Duft, ein Hauch von Sandelholz, Zypresse, Kiefer, Tanne oder Eichenmoos in die Nase strömt. Ganz betörend sollen auch die Düfte von frischen Früchten, wie Zitrusöl,  grüner Apfel und man höre und staune, sogar von Brombeeren, Mango und roten Johannisbeeren sein. Und bei einer Brise Meeres-Duft das uns selbstredend das Gefühl gibt sofort und augenblicklich an Bord eines Segelschiffes, über die 7 Meere zu schippen  und dies natürlich in den starken Armen eines braungebrannten und wettergegerbten Mannes, sollen wir doch glatt außer Rand und Band geraten. Sind die Gerüche erst mal in der Nase scheint es für uns kein Halten mehr zu geben und noch ehe wir bis drei zählen können liegen wir unserem Adonis zu Füßen. Ich muss zugeben, das stellt meine bisher angenommene These total auf den Kopf. Und die wiederum beruht auf meine bislang gemachten Erfahrungen und selbstredend darauf, was ich sehe und von Freundinnen höre. Und bei allem ,was mir Recht ist.  Bislang habe ich vieles gehört, was Frauen an Männern attraktiv finden, aber noch nie habe ich eine Frau sagen hören:

„ Oh er ist zwar klein, dick und hat fast keine Haare mehr auf dem Kopf, aber riecht so wunderbar nach Brombeere, da kann ich nicht anders als ihn zu lieben“.

Meine Herren, und liebe Industrie, glauben Sie allen Ernstes, dass das so einfach ist?

Nein, nein. Sitze ich mit meinen Freundinnen zusammen und das tun wir oft,  so fangen wir, wenn überhaupt, nur dann an zu schwärmen, wenn wir an Männer wie Pierce Brosnan, Georg Glooney, Henning Baum und Hugh Jackman , um nur einige zu nennen, denken. Und wissen Sie was? Wir haben bislang an keinem gerochen. Wir finden diese Männer attraktiv, weil sie einfach  gut aussehen, einen knackigen Hintern besitzen, ein Lächeln zum dahin schmelzen und mit Ihrem Aussehen uns zu Äußerungen verleiten wie „ Oh, den würde ich auch nicht von der Bettkante werfen“. Ja. Natürlich sind  es Äußerlichkeiten. Aber genau darum geht es doch zu mindestens bis nach dem ersten Kennenlernen.

Sind Frauen auf der Pirsch suchen sie nicht den ultimativen Geruch. Keine Frau schnüffelt sich durch den Abend. Da werden Männer fokussiert, die unserem Ideal entsprechen. Ob, es sich dabei um große, kleine, dicke, dünne, mit oder ohne Bart und Haaren handelt, ist reine Geschmackssache und,  wenn dann das Objekt unserer Begierde  obendrein noch gut riecht ist es wunderbar und führt, neben anderen Eigenschaften, garantiert zwar nicht gleich zum Traualtar, aber sicherlich in ein warmes, weiches Bett. Selbstredend kann sich so mancher gut aussehender, duftender Prinz zum Frosch entpuppen. Gut, dann haben wir halt mit Zitronen gehandelt und sind um eine Erfahrung reicher. Was  nutzt da der samtige Duft von Sandelholz, die frische Meeres-brise, der betörende Hauch von Brombeeren, wenn sich am Ende unser Adonis als Kotzbrocken herausstellt. Nichts, aber auch rein gar nichts. Soviel Düfte kann es gar nicht geben, dass wir holde Weiblichkeit an so einem Mann hängen bleiben.

 Schau ich mich nämlich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis um, so sind einige Paare darunter, bei dem der Mann nicht immer dem gängigen Schönheitsideal entspricht und dennoch sind es glückliche Paare, weil weder der Duft, noch der knackige Hintern, noch die betörenden braunen Augen, die Größe, oder, der Waschbrett-Bauch am Ende die Entscheidung, ob oder ob nicht, ausmacht. Fragt man danach warum sich Frau für diesen oder jenen entschieden hat, so hört man bestenfalls Äußerungen wie , sein Lächeln mag ich, seine Geduld ist mir am liebsten, seine liebevolle Art , er nimmt mich so wie ich bin, er bringt mich immer wieder zum Lachen, oder, auf ihn ist verlass. Noch nie hat mir eine unter dem Mantel der Verschwiegenheit anvertraut, dass sein Mango Duft sie betört hat, oder sie beim Anblick seines Allerwertesten schier verrückt wird.  Das eine schließt natürlich das andere nicht aus und dennoch sind es nach wie vor die guten alten Charaktereigenschaften, die unser Herz berührt und gewinnt.  Warum uns dennoch die Industrie, die Hochglanzmagazine, die Frauenzeitschriften, und die Filmindustrie weiß machen möchten , dass es andere Gründe gibt, kann nur eine einzige Schlussfolgerung haben.

Männer benutzen viel zu wenig Parfüm!  

Und Recht haben Sie. Denke ich da an meinen so muss ich schon zugeben, dass sein Verbrauch an duftendem Parfüm ungefähr dem Verbrauch von Kaminholz, in einem sonnigen warmen Sommer gleich kommt. Nicht, dass ich ihm keines schenke. Oh doch. Im heimischen Bad stehen einige Düfte, die ich mit großer Sorgfalt ausgesucht und mit sehr viel Liebe verpackt habe. Sie stehen da, tun nichts weiter als zu verstauben und irgendwann entsorge ich sie, weil auch das beste Parfum nach Monaten des tristen Daseins seinen Geruch verloren hat. Gehen wir also davon aus, dass auch nur die Hälfte der männlichen Bevölkerung ebenso wenige Düfte verwendet wie meiner, so ist es doch ganz logisch, dass die Industrie Alarm schlägt und uns mit angeblich sensationellen und neuen Erkenntnissen in puncto Anziehungskraft und Attraktivität versucht zu verwirren. Und wer weiß, vielleicht gibt es auch irgendwann Zeitschriften, mit Hochglanz-Bildern  von Männern, die dann  nach Himbeeren, Mango, Ananas ,  Sandelholz, Tanne, und Kiefer riechen und an denen wir uns dann in freudiger Ektase, mit  lechzenden Zungen und einer schier unglaublichen Begeisterung die Nase platt drücken und uns selbst Quasimodo als Inbegriff purer Männlichkeit vorkommt.  Und warum - nur, damit Männer endlich mehr Parfum benutzen und sich den lieben langen Tag in einer Wolke von ungemein betörenden Düften der Frauenwelt offenbaren und glauben, wir würden auf sie fliegen, wie die Motte ins Licht.  

Aber bis dahin, meine lieben Geschlechtsgenossinnen,  lassen wir doch  Industrie und  Magazine weiterhin das Blaue vom Himmel schreiben und in der Annahme,  wir glauben, was da schwarz auf weiß geschrieben steht. Wir Frauen hingegen   verlassen uns weiter auf unseren Instinkt, auf unser Intuition und darauf, dass wir trotz einer bunten Vielfalt an duftenden Eindrücken irgendwann und irgendwo den Richtigen finden.   Und  die , die schon gefunden haben kaufen halt ein wenig mehr Parfum –  das nächste Weihnachtsfest kommt bestimmt.

In diesem Sinne

Herzlichst ihre Lilo

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

   

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