Lilo David 

Ihre Reise kann beginnen 

Schluss mit dem Gemecker, oder das Leben ist schön.

 

Ehrlich, diese ständige Meckerei geht mir verdammt noch mal auf die Eier. Ach, hab ich ja gar nicht, also wohl doch eher auf die, na ihr wisst schon. Wie auch immer. Egal, wo man auch ist, ständig wird über alles und jedes gemeckert.Ob es da ums Wetter geht, um den Job, um die Nachbarn, um die Familie – es wird gemeckert und gezetert. Dennoch finde ich, gibt es einen feinen Unterschied zwischen Meckern und ständiger Unzufriedenheit über dieses und jenes.

 Guck ich mich  um, so stelle ich immer öfter fest, dass es kein Thema gibt, worüber wir uns nicht  im Übermaß  aufregen. Ob es sich immer lohnt sich darüber zu echauffieren, lass ich mal unbeantwortet. Auf jeden Fall kostet es uns Nerven und womöglich erhalten wir irgendwann als Quittung eine saftige Gastritis. Selbstredend bin ich nicht besser als die meisten von uns. Ich finde auch genügend Dinge, worüber ich mich auslasse. Würde ich sonst hier schreiben? Sicherlich nicht. Aber darüber nachdenken, warum wir es tun lohnt sich allemal. Einer Studie zu Folge wurde noch nie so viel und ausgiebig gemeckert wie zu heutigen Zeiten. Mir stellt sich die Frage, ob wir, zivilisierten und modernen Menschen einfach zu viel im Überfluss leben, als das wir noch sehen können, wie gut es uns eigentlich geht und wie schön nicht nur unsere Welt, sondern das Leben ist. Manchmal kommt es mir so vor, als würden  wir zwar nach rechts und links schauen, aber nicht, um zu sehen, was uns dort vielleicht an Wundervollem begegnen kann, sondern nur, um mal wieder festzustellen, dass es anderen viel besser geht als uns. Und, wenn wir darüber genug gezetert haben, ja, dann wird entweder über die eigene Figur gemeckert, oder was völlig überflüssig ist, über das Wetter. Dabei ist es ebenso sinnlos wie zwecklos. Gefällt uns der Job nicht, haben wir die Möglichkeit es zu ändern, passt uns unsere Beziehung nicht, ja dann, beenden wir sie oder suchen uns eine schöne nette Affäre. Übrigens, auch dazu gibt es mittlerweile Studien, die besagen, dass wir Menschen eigentlich überhaupt von Natur aus gar nicht monogam sind und die Polygamie eine Urform der Menschheit ist. Fein. Aber ich will nicht abschweifen. Schließlich geht es hier ums Meckern und Zetern. Bei allem , was mir Recht ist. So mancher unguter Gedanke und stille Wut kann ich sehr gut nachvollziehen. Und selbst das ewige und leidende Thema über den zu dicken Bauch, den prallen Hintern oder den nicht vorhandenen Busen, kann ich ja noch etwas abgewinnen. Gehöre ich doch selbst zu denjenigen, die hier und da nicht ganz mit dem, was mir die Natur gegeben hat zufrieden ist.  Doch bei einem Thema geht mir wirklich so langsam die Hutschnur hoch. Ich kann es nicht mehr hören, weil es so überflüssig ist wie ein Pickel im Gesicht. Ja, ich meine das Gezeter über unsere, ach so schönen Jahreszeiten.

 Neulich erst loggte  ich mich nichtsahnend in die Community unseres Vertrauens , da prangert mir doch ein Bild entgegen mit der Aufschrift „ Nur noch 356 Tage bis zum Sommer“, darunter fleißige Beiträge von Usern, die sich ebenso, wie der Beitragsverfasser darüber auslassen, dass sie sich so sehr auf Sommer, Sonne und Strandfeeling freuen. Hallo, haben die noch nie etwas von Jahreszeiten gehört? Seit Anbeginn unserer Welt haben wir in unseren Breiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Das ist keine neue Erfindung, oder der Masterplan außerirdischer  Wesen, die mit Regen, Schnee und Kälte heimlich planen uns von der Erde zu vertreiben. Nein verdammt. Es ist pure Natur uns sonst nichts.

  Ja, ich finde Sommer, einen mit 25 Grad und lauem Lüftchen und keinen, wo man bei jeder Bewegung schwitzt wie ein Elch auch wundervoll. Aber eben alles zu seiner Zeit.  Ich glaube, die meisten Menschen machen sich überhaupt keine Gedanken mehr darüber, wie wichtig die Jahreszeiten sind und, dass wir in unseren Breitengraden diesen Wechsel zwischen den Zeiten brauchen, um zu überleben. Unsere Vegetation ist gar nicht für Temperaturen um die 35 Grad ausgerichtet. Fragen Sie mal Erle, Esche und Eiche, Fink und Star,  wie sie es fänden 365 Tage im Jahr nur Sonne und Hitze zu haben.  Ganz zu schweigen auch von der Frage, ob wir Mitteleuropäer überhaupt in der Lage wären solche klimatischen Veränderungen auf Dauer zu ertragen.

 Klar, drei Wochen im Urlaub hält man es gut und gerne aus. Aber schon im Sommer, wenn die Hitze nicht weichen will, die Tage so schwül und drückend sind , dass man kaum Luft holen kann,  kenne ich niemanden der lauthals ruft : >> Ja , genau das will ich jeden Tag , 24 Stunden und niemals wieder etwas anderes>>. Was man da hört ist nämlich genau das Gegenteil. Rolf Zuckowski hat vor Jahren dazu ein, wie ich finde wundervolles Lied geschrieben. Ich habe es oft und gerne mit meinen Kindern gesungen, wenn es draußen dunkel und kalt war. Wie heiß es da so treffend:

Januar, Februar, März , April, die Jahresuhr steht niemals still, Mai, Juni , Juli , August, weckt in uns allen die Lebenslust, September, Oktober, November, Dezember und dann und dann fängt das ganze schon wieder von vorne an……….

Genauso ist es. Das Übel ist einfach nur, dass die wenigstens sich heutzutage wirklich noch bemühen Dinge so zu nehmen, wie sie sind und am liebsten alles nach ihrer Vorstellung verändern wollen. Das fängt beim Wetter an und hört, ja wo hört es eigentlich auf. Ich weiß es nicht. Jede Jahreszeit hat seine Reize und ist wunderschön. Wir müssen es nur wieder  lernen zu sehen. Kinder machen es uns vor. Ich hab wirklich noch nie Kinder darüber meckern gehört, dass es schneit, regnet oder die Sonne scheint. Sie nehmen es so wie es kommt und das ist gut so. Anstatt sich ständig nach dem zu sehnen, was wir nicht haben, sollten wir mit kindlicher Neugierde, Befriedigung und Gelassenheit uns auf das einlassen, was wir haben.

Ein schöner Herbstspaziergang bewirkt manchmal Wunder. Und, wenn es so richtig schneit, kann es da etwas Schöneres geben, als warm eingepackt durch den Schnee zu waten, oder, mit dem Schlitten die verschneiten Hügel herabzufahren. Im Frühling haben wir Muse uns dann an dem beginnenden Naturschauspiel zu erfreuen und so sicher, wie das Amen in der Kirche ist es das der nächste Sommer garantiert pünktlich erscheinen wird und wir wieder Zeit haben, um  die Badehose einzupacken, mit dem Rad durch die Natur zu radeln und sich auf Wiesen und Stränden  stundenlang zu sonnen.  

 Anstatt sich also  über fallende Blätter im Herbst graue Haare wachsen zu lassen, sollten wir anfangen uns darüber zu freuen, dass wir in unserer globalen Erderwärmung überhaupt noch Bäume mit intaktem Kreislauf haben. Und über Schnee im Dezember sollten wir nicht den Kopf schütteln und uns wünschen bei 30 Grad in der Sonne zu sitzen, sondern es genießen und uns daran erfreuen. Wer weiß, wie lange es überhaupt noch unsere vielfältigen Jahreszeiten gibt. Liest man nicht überall von der Schmelze der Pole und das es in anderen Kontinenten immer weniger regnet und eine Dürre herrscht, die ihresgleichen sucht. Mal ehrlich. Das einzige, was unterm Strich wirklich zählt ist, dass wir gesund sind und auch morgen noch auf diesem Planeten leben können…….

Doch anstatt sich  jeden Tag zu sagen „ Das Leben ist schön“ schimpfen wir über jeden Tag, den wir auf dieser Erde weilen dürfen, weil er uns mal wieder enttäuscht hat.  Ein Tag kann uns nicht enttäuschen. Die einzigen, die es tun können, sind wir selber, weil unsere Erwartungen entweder zu hoch oder unnatürlich und utopisch sind.

 Vielleicht sollten wir alle und, wenn es auch nur ein einziger Tag  ist, versuchen mit dem glücklich und zufrieden zu sein, wie es ist und was wir haben.

Gestern habe ich folgendes Zitat gefunden:

Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.

In diesem Sinne

Herzlichst eure Lilo

 

  

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