WUNSCHKONZERT ODER WENN TRÄUME FLIEGEN LERNEN
Churchill hatte einen, Roosevelt garantiert, Barak Obama sicherlich auch. Donald Trump, da bin ich mir sicher hat keinen. So viel Nonsens kann einfach nicht in zwei Köpfen entstehen. Und ich will einen Besen fressen, wenn Mutti Merkel und Papa Gauck nicht auch einen haben. Wovon ich rede? Vom Ghostwriter. Kurz um. Ich glaube, brauche auch einen.
Da schreib ich großartig, dass meine Kolumne wieder regelmäßig und pünktlich erscheint und was passiert? Krank war ich und lag mit Gastritis auf dem heimischen Sofa.
Nichts mit meiner Muse. Selbst dann nicht, wenn sie mich mit Feuereifer und funkelnden Herzen geküsst hätte. Mit den flinken Schreiben war in der letzten Woche nichts. Und wieder mal musste ich auf ganzer Linie enttäuschen.
Will ich das? Nein. Natürlich nicht. Aber was soll man machen, wenn man ganz alleine für seine geistigen Ergüsse verantwortlich ist.
Naja. Nun ist man ja nicht gleich Gehirn amputiert, wenn der Magen mal rebelliert. Aber so ganz zurechnungsfähig ist man garantiert auch nicht. Ich meine nur, wenn dann noch Fieber hinzukommt liegt man ja förmlich und wahrhaftig in geistiger Umnachtung im Bett. Wäre es da nicht absolut genial und eine willkommene Hilfe, wenn man im Falle einer Erkrankung, einer akuten Schreibblockade (Oh ja, die kenne ich. Wir sind sozusagen Freunde fürs Leben) oder anderen Widrigkeiten des Lebens auf jemanden zurückgreifen könnte, der kurz die Sache in die Hand nimmt und die Gedanken des anderen aufschreibt. Vorausgesetzt man ist noch in der Lage halbwegs klare Gedanken zu fassen. Für den Fall, dass es nicht so sein sollte hätte mein Ghostwriter die ausdrückliche Erlaubnis frei weg von der Leben zu schreiben. Wohl bemerkt und selbstredend natürlich immer in meinem Sinne. Das versteht sich von selbst.
Tja. Und wenn wir schon mal beim Wunschkonzert sind, dann hätte ich auch gleich gerne eine kleine Fee, die sich meiner Wünsche annimmt, einen putzigen Heinzelmann, der nicht nur zugibt für einen Schaden verantwortlich zu sein , sondern, mir hier und da im Haushalt hilft und natürlich den berühmten aber durchaus stillen Dukaten-Esel im Keller. Frau kann ja nie wissen, wozu sie letzteres braucht. Das wär`s, damit hätten man alle zusammen, die man benötigt, wenn man selber mal wieder verhindert, verplant, kurz angebunden, unter Zeitdruck, nicht ganz flüssig , oder ganz einfach müde auf dem Seil der alltäglichen Widrigkeiten und Stolper- fallen zu balancieren.
Mal Butter bei die Fische. Hätten Sie etwa etwas dagegen, wenn plötzlich vor ihnen eine Fee auftaucht, Sie anlächelt und diese magischen Worte spricht:
„DU HAST EINEN WÜNSCHE FREI“
Also. Bei allem was mir Recht ist. Ich hätte absolut nichts dagegen. Mit offenen Armen würde ich sie empfangen und frisch und frei meinen Wunsch sagen. Von mir aus könnte sie alle 14 Tage hereinschneien, nach dem Rechten sehen und mir ganz salopp mit den Worten: „ Na, wie wäre es mit einem Wunsch“ unter die Arme greifen.
Auch Herr Heinzelmann wäre mir herzlich willkommen und zwar nicht nur dann, wenn mal wieder eine Vase zu Bruch geht. Komischerweise ist dieser besagte Herr seit Jahren ein unsichtbarer Gast in unserem Heim. Meinetwegen könnte er so allmählich aus seinem Versteck hervorkommen. Mir würde schon etwas einfallen, womit ich ihn beschäftige. Bügeln zum Beispiel oder Staubsaugen,. Zwei Dinge, die ich so ganz und gar nicht mag. Garantiert hilfreich wäre dieser putzige Kerl für mich, wenn das Telefon klingelt und ich am Herd stehe. Allen Gerüchten zum Trotz (schließlich bin ich weiblich) bin ich alles andere als Multitasking. Ich kann einfach nicht gleichzeitig Telefonieren und den Rührlöffel schwingen.
Den Dukatenesel im Keller such ich seit Jahren und wie mir scheint vergeblich. Ich weiß, irgendwo muss er sein. Und glauben Sie mir, wenn ich diesen Knilch finden würde, der nächste Melkschemel wäre meiner. Ich würde so lange melken bis meine Schüssel voll ist und ihn dann mit dicken Stahlseilen im Keller anketten. Da hätte er es ruhig und warm und bei schönem Wetter würde ich ihn im heimischen Garten an der Leine führen.
Ach. Was wäre das wunderschön. Man bräuchte sich um nichts mehr sorgen, wäre selten in Hektik, hätte immer einen Groschen mehr im Portemonnaie als notwendig und mit meinem Ghostwriter wäre jeden Montag meine Kolumne fertig und eingestellt, meine Manuskripte wären bereits fertig überarbeitet und ein neue Roman auf dem Markt………………………………..
Bitte. Nicht aufwecken. Ich träume gerade so schön.
Wissen Sie denn nicht was dann passiert? Eben. Meine ganze schöne Vorstellung, meine Träume und Wünsche würden wie Seifenblasen zerplatzen
Ich erinnere mich, als meine Kinder klein waren und ihre Wünsche so hoch wie der Mount Everest hörte ich mich leider viel zu oft sagen:
„ Heute ist kein Wunschkonzert“
Aber wäre es nicht wundervoll, wenn genau das mal passieren würde. Wenn wir plötzlich rosarote, wattierte und gezuckerte Wolken über unsern Köpfen sehen könnten, wenn Träume wirklich endlich lernen würden zu fliegen und das Leben zur Abwechslung wirklich mal ein Ponyhof.
Ich finde, das Träumen vom Unmöglichen darf durchaus mal sein. Auch , wenn wir längst wissen, dass es weder Feen, noch Heinzelmännchen noch den Dukaten- Esel im Keller gibt.
Träume sind der Motor um weiterzumachen, um nicht aufzugeben und um sich gegen die Widrigkeiten und Stolper- Fallen des Lebens zu rüsten.
Und wer weiß.
Vielleicht, wenn man nur allzu lange und intensiv träumt mag der eine oder andere eventuell doch einmal in Erfüllung gehen.
In diesem Sinne
Herzlichst eure Lilo